25 Jahre nach der Eröffnung wird das Museum in einem mehrjährigen Prozess neu ausgerichtet und die Dauerausstellung inhaltlich sowie gestalterisch überarbeitet.

Besucher und Besucherinnen können nun an acht interaktiven Exponaten und zwei Funktionsmodellen des Nordwestdeutschen Museums für Industriekultur in Delmenhorst alle Informationen über die Herstellung von Garn sowie die Begebenheiten unterschiedlicher Wollqualitäten erhalten.

In dem ersten Bauabschnitt „Vom Vlies zum Garn-zum Produktionsablauf auf der Nordwolle“ erfahren Besucher und Besucherinnen, dass sich hinter Wolle noch sehr viel mehr verbirgt. Unsere Exponate und Funktionsmodelle liefern dafür den Beweis.

Wie kann man den Unterschied zwischen gewaschener und ungewaschener Rohwolle durch Ertasten erkennen? Wie fühlt sich generell Rohwolle eigentlich an? Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, können die Besucher und Besucherinnen an der ersten Station selbst Hand anlegen und die beiden Rohwollsorten durch Fühlen entdecken. Nebenbei können sie diese außerdem auch anhand eines befestigten Lupenglas untersuchen.

Aus welchen Ländern wurde Wolle eigentlich importiert? Auch hierzu gibt es die passende Station, denn teilweise hatte das Material einen ziemlich langen Weg hinter sich bis es in Delmenhorst weiter verwendet werden konnte. Woher genau, können Besucher und Besucherinnen an der zweiten Station auf einer Weltkarte erkennen. Auf einer Industriewaage (für 4-6 Personen) wird das Gewicht der Besucher gemessen und in ein LED Signal umgewandelt, sodass man hier den Weg der importierten Wolle nachverfolgen kann.

Bei unserer nächsten Station wird anhand von zwei drehbaren und großen Glaskugeln die Staubbelastung im Vergleich mit einer Wollkämmerei und im normalen Haushalt gezeigt. Sie ähneln den typischen Schneekugeln, in denen die Silhouetten von Personen mit unterschiedlich vielen Staubpartikeln eingesetzt sind.

Wie verhält sich Wolle eigentlich beim Verzwirnen? An dem interaktiven Exponat „Händisches Spinnen von Wolle“ können Besucher und Besucherinnen selber an einem von uns entwickelten Ausgabeautomaten (Dispenser) einen Faden von 3 Meter Länge entnehmen und diesen an einer Zwirnmachine selber verdrehen. Das Wollspinnen ist nämlich ist gar nicht so einfach und schnell wie viele denken.

Wie belastbar ist Garn? An unserer weiteren Station werden ebenfalls zwei Dispenser zur Verfügung gestellt. Durch eine händische Zugprüfung erfährt man hier wie belastbar produziertes Garn ist und wie viel Kraft auf das fertige Garn einwirken kann.

Bei der nächsten Station handelt es sich um ein interessantes Ratespiel in Form eines digital-analogen Memories, an dem man sich eigenständig mit der zur Färbung genutzten Modefarben der unterschiedlichen Epochen auseinandersetzen muss. Das Memory schafft dabei über drehbar gelagerte, mit Sensoren und Elektromagneten versehene, Karten ein neues Memory-Spiel-Erlebnis: Dreht man zwei richtige Karten um (ein Pärchen), bleiben diese in ihrer Position eingeloggt. Dreht man jedoch zwei nicht zueinanderpassenden Karten um, klappen diese wieder automatisch zurück.

An der Riechstation hingegen hat man die Möglichkeit, drei verschiedene Nebenprodukte des Wollfettes zu erschnuppern. Nicht erschrecken, nicht jeder Duft ist hier angenehm und einige werden überrascht sein, welche Produkte sich dahinter verbergen.

Eine weitere Station ist das interaktive Zahnradspiel mit einer magnetischen Wand und 8 verschieden großen Zahnrädern, die von den Besucher und Besucherinnen eigenständig befestigt und gekurbelt werden müssen. Hier soll der Einfluss wechselnder Zahnräder auf die Geschwindigkeit des Produktionsvorganges vermittelt werden.

Interessant sind auch die beiden Funktionsmodelle, an denen vereinfacht die Arbeitsweise der Ringspinnmaschine und der Zwirnmaschine gezeigt werden. Anhand von LEDs werden hier vereinfacht die Fadenverläufe und der Mechanismus der Modelle gezeigt.

Durch den Austausch zwischen der Inhalte des Nordwestdeutschem Museum für IndustrieKultur und der handwerklichen Expertise von uns, entstanden hochwertige und optisch ansprechende Hands-On-Stationen, die den den Museumsbesuch für groß und klein zu einem spannenden Erlebnis machen. Wenn man in Delmenhorst oder Bremen ist, es sich hier einen Zwischenstopp für einen abwechslungsreichen Museumsbesuch einzulegen.

2023 – Nordwestdeutsches Museum für IndustrieKultur Delmenhorst – Ausstellung – Konzeption – Produktion